Endlose Effizienz ohne Lust

„Wenn die Frage, wofür es sich zu leben lohnt, nicht beantwortet sei, komme es zur Ausbildung von Ressentiments: Ich sehe dann in den anderen nur etwas, was ich selbst nicht haben kann, den endlosen Genuss“. – Johanna Montanari

Mit der Überpräsenz äußerlicher Handlungen im Alltag verlieren wir die Fähigkeit den inneren Genuss im Hier und Jetzt zu leben. Bob Thurman stellte sich bei Ted mal die wunderbare Frage: Wenn wir eine schöne Zeit haben, wie lange wird die schöne Zeit schön sein und wieviel schön ist schön genug?

Im Anderen etwas sehen was einem selber fehlt scheint der essentielle Motor unserer verblendeten Konsumgesellschaft zu sein. Ohne den Antrieb dieser äußerlichen Illusion würden die meisten Geschäftsmodelle sofort in sich zusammen fallen. Kräfte wären frei gesetzt und Areale in unserem Gehirn aktiviert, die der hellen Macht nahe stehen; es wäre sofort Platz frei für Geisteshandlungen, die der spirituellen Evolution mehr Zeit schenken.

Im Buch „Erwachsenensprache. Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur“ argumentiert der Philosoph Robert Pfaller, dass wir nur noch um Anerkennung kämpfen, aka Likes statt um Lust, was auch damit zu tun hat, dass Effizienzdenken über alles gestellt wird, nur, wer will schon effiziente Lust?

via der Freitag

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