Endlos scrollen wir durch Szenen des Glücks, uns verlierend in den Glücksversprechen von inszenierten Situationen an Orten, die wir bereisen wollen, weil wir glauben, dass sie uns interessanter machen, als wir es selbst je sein könnten.
Glatte Oberflächen lassen sich wunderbar schnell konsumieren, je näher sie am perfekten Äußerlichen dran sind umso mehr dürfen es kurzfristige Illusionen der subjektiven Warhnehmung sein.
Sollten wir uns zu Tode scrollen und weiterhin freiwillig das Pseudo-Private an einen großen Konzern in Kalifornien kostenfrei übermitteln, rettet uns auch kein Hygge-Label als Ersatz für die fehlende Spiritualität in der omnipräsenten Verwertungsgesellschaft. Wie auch immer du deinen inneren Kern findest, ich bin mir ziemlich sicher, dass du ihn nicht beim Scrollen auf der Suche nach Hygge findest; der ist unlängst in dir drin, nur ungleich von Menschen entdeckt.
Laut meinem Verständnis ist Thoreau der Anti-Urhygge, er hatte er nur ein anderes, viel cooleres Label dafür: Ziviler Ungehorsam. Das passt natürlich nicht in die Verwertungsketten des Hygge-Labels, laut Dr. Wikipedia soll „let’s hygge“ sich einfach nur gegenüber sitzen sein und zuprosten. Ein Thoreau erinnert mich daran welche enorme, ungehorsame Macht wir als scrollende Verbraucher so haben.
via kleinerdrei