1999 war die FAZ überzeugt davon, dass tagesaktuelle Nachrichten nicht ins Netz gehören. Dank der Wayback Machine lässt sich auf der faz.de lesen, dass ‘Radio ja auch nicht im Rad verlesen wird’, als Begründung für das Festhalten an der eigenen Vernunft ohne tagesaktuelle Nachrichten.
2011 ist aus der faz.net die FAZ im Internet geworden und alles ist beim Alten, nur jetzt mit vernünftiger Markenführung und lesbaren URLs. Sogenannte Blogs sind schon vorher hinzugekommen, mitsamt einhergehendem Kontrollverlust. Hab ich voll vergessen, da war noch das Farbbild auf der Titelseite in 2007.
Im Land der unendlichen Kritiker mit einem Leitmedium aus Hessen scheint die Unsicherheitsvermeidung vernünftiger als Innovation. Ist irgendwie ganz nett, weil niemand in Mainhatten Verantwortung für eigene “Fehler” übernehmen muss. Und so hält man an der eigenen Fiktion der Vernunft fest, naja solange das Radio eben nicht im Rad verlesen wird.