Titelseiten waren früher besser

Ach Rio, wenn ein Wirtschaftsmagazin deine Texte auf seine Titelseite packt, dann ist es mit der oberflächlichen Label-Aneignung nicht weit.

Die brand eins hatte die meiste Zeit ihres Lebens in ihrem Untertitel “Wirtschaftsmagazin” zu stehen. Seit der Ausgabe mit der Geduld vom Mai 2018 stand eine Weile gar nichts unter der brand eins auf der Titelseite. Dann explodierte die Kreativität mit dem brand neuen Untertitel “Zeigen was möglich ist” im Februar 2020.

Und jetzt, in einem Zeitraum von nur drei Monaten (siehe Ausgaben unten) scheint die brand eins wie ein progressives Magazin was Antworten auf drängende Fragen sucht, die schon längst beantwortet sind, nur hat sie noch keiner umgesetzt. Wir erleben natürlich ein Zeitalter des massiven Linksrutschs und ein ehemaliges Wirtschaftsmagazin im Titel fragt sich was dieser Schlawiner so kann und warum er des Öfteren versagt.

Im Editorial der Ausgabe zum Schwerpunkt Regeln schreibt Gabriele Fischer über das Interview mit dem Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe, der den Ludwig Erhard Preis für Wirtschaftspublizistik erhalten hat und im Vorstand der Historischen Gesellschaft der Deutschen Bank e. V. ist.

Der einstige Kommunist kennt die Argumente der Gegner und pariert sie mit erstaunlicher Nüchternheit: In der Ökonomie, so stellt er klar, gehe es nicht um Moral, Entfremdung, Warenfetisch, sondern um Bedürfnisbefriedigung. Und darin sei der Kapitalismus nun einmal besonders gut.

– Gabriele Fischer
brands eins versucht sich anzupassen

Besonders gut ist er darin sich wie ein polterndes Fähnchen im Wind à la Söder zu drehen und wenden, Bedürfnisse des Egos und des spirituell armen Vergleichens auf dem Rücken anderer auszutragen, auch auf dem unseres Planeten.

Für das Magazin des Zeigen was möglich ist, welches seit 2015 stetig an Auflage verliert, ist es ein Versuch sich zu verändern und anderen Publikationen wie enorm (dort entscheidet der Leser über die Höhe der Abo Gebühr), Neue Narrative, OXIblog, Futurzwei oder den Wirtschaftsteil des Freitag ein Stück linksliberaler Wirtschaftskompetenz abzukupfern, die Bedürfnisse ändern sich aber Rio bleibt.

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